Stuttgart – Wir können alles. Außer Nichtstun. Dieser Eindruck entsteht zumindest bei jedem, der sich mal mit wachem Blick in der Start-Up-Szene, der Selbermachwelt und dem wundersamen Reich der kleinen Manufakturen hier bei uns im Kessel umschaut. Von Craft-Beer bis Craft-Möbel, von Craft-Fashion bis Craft-Schnaps, von Craft-Rasur bis Craft-Tätowierung: Ziemlich beeindruckend, was da in den letzten Jahren in Stuttgart und seiner Region entstanden ist – noch dazu unabhängig von großen Ketten und großmäuligen Investoren. Selbermachen ist en vogue, Regionalität eh mordsmäßig in. Was da noch gefehlt hat? Ein Ort, der all die Tüftler und Schaffer, die Macher und Visionäre zusammenbringt!

 

 

 

So dolle das nämlich auch alles klingt mit dem DIY-Ethos: Es ist irgendwie auch ziemlich ernüchternd. „Es ist in Stuttgart definitiv nicht einfach, sich als Kleinunternehmer im Bereich Kunst und Kultur niederzulassen“, bringt Karla Gallardo die Misere auf den Punkt. Sie und ihr Lebenspartner Thorsten Schwämmle wissen, wovon sie sprechen. Sie sind seit vielen Jahren in Stuttgarts Kultur und Subkultur unterwegs, haben allein oder gemeinsam Events wie den Dia de los muertos oder das Craft Beer Festival auf die Beine gestellt. „Investoren machen sich in der Stadt breit beeinflussen Stadtbild merklich“, fährt sie fort. „Der Raum für Alternativen schwindet und die Stadt braucht nun wirklich nicht nochmal ein weiteres Einkaufszentrum, das mit den üblichen Franchise-Ketten vollgestopft wird.“

 

 

 

Word! Die wahren Schätze, sagt sie deswegen auch ganz richtig und vollkommen frei von jedwedem elitären Gehabe, sind außerhalb des Mainstreams zu finden und müssen somit erst entdeckt werden. Manege frei für die Kessel Culture, ein Event für all jene kleinen, unabhängigen, mit mehr Herzblut als wirtschaftlichem Antrieb geführten Manufakturen, Betriebe und Unternehmen, die unser Stadtbild erst bunt machen. „All diese Menschen möchten wir mit der Kessel Culture vereinen und sie an einem Ort zusammenbringen. Das Event wird am 18. November 2017 stattfinden und somit auch eine gute Gelegenheit sein, das Weihnachtsgeschäft der Aussteller anzukurbeln.“ Ihr denkt lokal, fühlt lokal, seid lokal? Dann ist Kessel Culture der einzig wahre Ort für euch!

 

 

 

Don‘t call it Messe! Dafür ist die Kessel Culture viel zu bunt, viel zu sehr Rock‘n‘Roll, viel zu laut und viel zu hochprozentig. „Wir möchten an erster Stelle eine entspannte Atmosphäre schaffen, wofür das Wizemann natürlich die perfekte Location ist“, plaudert Initiatorin Gallardo weiter. „Zudem werden die Stände nicht mit Standard-Messewänden gebaut.“ Wie es zum Grundgedanken der kleinen Betriebe gehört, kann jeder Aussteller individuell seinen Style bestimmen, kostenlose Kugelschreiber, hässliche Anzüge und sterile Messestimmung wird man hier vergebens suchen. „Die Gäste werden die Möglichkeit haben, die verschiedensten Dinge auszuprobieren: Eine Rasur von einem Barbier oder einen leckeren Schnaps aus Stuttgart.“ Ein Rahmenprogramm mit Live-Musik, Burlesque-Shows und Food-Trucks wird sein Übriges tun, um Kessel Culture zum vorweihnachtlichen Happening werden zu lassen.

 

 

 

Support your local heroes! Das fängt natürlich schon bei der Wahl der Örtlichkeit an. „Das Wizemann ist in dieser Größe der letzte überlebende Platz für Subkultur in Stuttgart“, so Gallardo. In gewisser Weise wird bei Kessel Culture also auch die Location selbst zum Aussteller. Hier kommen im November erstmals die Schaffer Stuttgarts zusammen: Die Kreativen und Waghalsigen, die Kultur machen, die mit ihren Produkten den Lifestyle im Kessel nachhaltig verändern. Mitmachen kann deswegen auch jeder, der sich angesprochen fühlt und in dieses Konzept hineinpasst. Einfach eine Mail an: info@karachoo.de schicken und den Anmeldebogen ausfüllen. Kessel life – so bunt wie nie und dank euch noch bunter!